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MAN TGX 26. 540 - M-D-T Modellbau

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MAN TGX 26. 540

MODELLARCHIV > Car/Truck Modellbau

- Baubericht -
Erbaut und privates Modell von Michael Hildebrand

MAN TGX 26.540  6x4  Abroll-Kipper nach Meiler-Vorbild

Baubeginn                                                                                            :           September/2015
Fertigstellung                                                                                      :            bisher offen
Erste Fahrt des Fahrgestells                                                            :            24.09.2015
Erste Inbetriebnahme des Abroll -Kipper -Aufbaus                   :            19.10.2015


Technische Daten bezogen auf das Trägerfahrzeug ohne Mulde:
Länge                   :          64 cm
Breite                   :          19 cm
Höhe                    :          30 cm
Gewicht (kg)       :          ca. 6,8
Maßstab               :          1 : 13,2  (allgemein bekannt unter 1:14 oder 1 : TAM )



Funktionen:
-Lenkung Links / Rechts

-Fahrt Vorwärts / Rückwärts

-Beleuchtung (Fahrlicht, Fernlicht, Blinker links/rechts, Warnblinker, Bremslichter, Rückfahrscheinwerfer,   Rundumwarnleuchten auf dem Dach, beleuchtete Michelin-Männchen auf der Sonnenblende,   Arbeitsscheinwerfer auf dem Fahrerhausdach hinten)

-Sound (Motorsound, Hupe, Imitation Drehzahlanhebung bei laufendem Nebenantrieb mit Lastanpassung,   Musik-Samples zur Unterhaltung)

-Anhängekupplung über RC

- Aufbau mit Abroll-Kipper (nach Original-Vorbild Meiler), betrieben voll hydraulisch. Also Aufnehmen und Absetzen von Mulden etc. vom Boden bzw. auf den Boden. Abkippen der aufgenommenen Mulde mit Entriegelung der Muldenklappe über RC.


Verwendete Komponenten:
-Fahrzeug MAN 26.540  6x4  von Tamiya

- Spezial Abroll-Kipper-Aufbau inklusive Hydraulik-Komponenten

-Elektronik-Komponenten:  (M20+ / SM7 / AIR4 / BMA / SM+ / MM4)

-Fahrmotor:  Unterflur-Getriebemotor

-Eingesetzte RC-Anlage: DX10t Pultsender mit 9-Kanal Empfänger und 8-Kanal X-Plus-Modul, sowie Telemetrie



 

Das Fahrzeug wurde zuerst geplant, dazu eine Skizze angefertigt, und die benötigten Bausätze, Bauteile und Komponenten ermittelt. Alle zu diesem Zeitpunkt voraussehbar benötigten Teile wurden im Vorfeld gekauft, um längere Baustopps wegen fehlenden Teilen zu vermeiden

Da man es im Truck-Funktionsmodellbau mit Schrauben in Grössen zwischen M1,8 und M3 zu tun hat (grösser als M3 sind die Ausnahme), sollte man sich im Vorfeld mit dem entsprechenden Werkzeug eindecken. Schlitz-, Kreuzschlitz-, sowie Imbus- und Torxschraubendreher sollten für diese Grössen verfügbar sein.

Als erstes wird das Trägerfahrzeug MAN aus der Verpackung befreit und die Vollständigkeit der Teile überprüft.  
Die Grundfarbe für das Fahrzeug steht bereits fest und die entsprechenden Teile können in Hochglanz-Weis lackiert werden.  Bestimmte Teile wie Sonnenblende etc. müssen allerdings Schwarz lackiert werden. Dies ist auch dem Bauplan zu entnehmen.

Zuerst wird der Rahmen des Trägerfahrzeugs montiert. Der Bauplan ist übersichtlich und gut nachvollziehbar. Ich kann allerdings nicht den originalen Rahmen Benutzen, da ich für den Abroll-Kipper einen längeren Radstand benötige. Es wird also ein längerer Rahmen verbaut.


Bereits am Anfang des Projekts werden grundlegende Änderung gegenüber dem Bauplan vorgenommen.  Der Baukasten hat leider einen grundsätzlichen Fehler im Nachbau der Lenkgeometrie gemacht.

Die Spurstange ist vor der Vorderachse verbaut. Das führt dazu, dass das kurvenäussere Rad bei Kurvenfahrt mehr einschlägt, als das kurveninnere. Das ist falsch. Der Radius des kurvenäusseren Rades muss grösser sein, als der des kurveninneren, da sonst der Kurvenradius des Trucks ungünstig beeinflusst wird und es zu einer höheren Beanspruchung der Räder, sowie aller an der Lenkung beteiligten Bauteile kommt.

Wir drehen also einfach die Vorderachse um 180 Grad, so dass die Spurstange hinter der Vorderachse ist. Um eine direkte Anlenkung ohne Spiel zu erreichen habe ich das Lenkservo nicht wie im Bauplan beschrieben, an die linke Rahmenseite montiert, sondern ebenfalls vor die Vorderachse. So kann eine fast spielfreie Lenkung gebaut werden, was sich am Schluss auf der Lenkverhalten sehr positiv auswirkt.

Ebenfalls auf Grund gesammelter Erfahrungen wurde auf das 3-Gang-Schaltgetriebe und den im Bausatz beigelegten 540-er Elektromotor verzichtet. Damit eine spielfreie und starke Kraftübertragung erreicht werden kann, wird ein Unterflur-Getriebemotor verbaut. Keiner der bekannten erfahrenen Truck-Modellbauer verwendet den Original-Motor, da dieser viel zu schnell ist und im langsamen Fahrbereich für einen Truck, der im beladenen Zustand mit Anhänger schon bis zu 20 oder 25 kg wiegen kann,  zu schwach ist.


Beim Zusammenbau der Hinterachsen und Differentiale ist auf höchste Sauberkeit zu achten. Schmutzpartikel die man eventuell in die Differentiale bringt, können diese im späteren Fahrbetrieb zerstören.

Ausserdem sollte man die im Bausatz vorgesehenen Gleitlager gegen Kugellager ersetzen (Dies gilt für alle Gleitlager des Bausatzes).  
Wenn die Achsen und Anbauteile am Rahmen montiert sind , kann man auch gleich eine erste Probefahrt durchführen. Einfach Regler und Empfänger anschliessen, Akku draufpacken und der Spass kann losgehen.   So kann die Lenkung und der gesamte Antriebsstrang auf einwandfreie Funktion geprüft werden und eventuell notwendige Nacharbeiten sind ohne grossen Aufwand möglich.


Nun erfolgt der Zusammenbau des Fahrerhauses. Da bereits im Vorfeld der Einbau eines Lautsprechers die Planung war, wurde dieser zugleich eingebaut.
Als nächstes wurde das erste Mal alle Elektronik-Komponenten angeschlossen und die Funktion im Verbund getestet. Leider sind die werksmässig an den Komponenten angebrachten Kabel für einen Truck teilweise viel zu lang. Um aber eine einwandfreie und störungsfreie Funktion zu gewährleisten wurde dash das so belassen  und wird dann später dann anschließend im Fahrerhaus irgendwie untergebracht.

Nach erfolgreichem Funktionstest kann mit der endgültigen Montage der Komponenten begonnen werden. Beim Aboll-Kipper muss der Akku, anders als in der Anleitung angegeben, ebenfalls im Fahrerhaus Platz finden. Es wird also sehr eng. Eine nach der anderen Komponente wird im Fahrerhaus platziert. Es ist sehr unübersichtlich, da es wenig Möglichkeiten gibt, die Kabel fest zu fixieren. Eine kleine Geduldsübung.

Als kleine Belohnung macht der Truck hinterher schon eine richtig gute Figur und dem Spieltrieb steht nichts mehr im Wege.

Es wird nun mit dem Bau des Aufbaus begonnen. Zunächst wird der Hilfsrahmen auf dem eigentlichen Fahrzeugrahmen, wobei der dem Bausatz beigelegte Rahmen bereits am Anfang gegen einen Rahmen mit längerem Radstand ausgetauscht wurde, angepasst.
Anschliessend wird dann der Aufbau mit dem Hubarm und den entsprechenden Hydraulik-Komponenten wie Zylinder, Hilfszylinder, etc. ausgestattet. ACHTUNG: Beim Zusammenbau ist auf äusserste Sauberkeit und Präzision zu achten. Auch kleine Fehler können sich später erheblich negativ auf die Funktion des Abrollers auswirken.  

Nun kommt die vermutlich schlimmste Arbeit, das Verlegen der Hydraulik-Leitungen. Michael Hildebrandt ratet von allen Versuchen ab, die Hydraulik-Schläuche mit irgendwelchen Werkzeugen auf die Nippel und Anschlüsse zu schieben. Er habe die Erfahrung gemacht, dass man am Besten Gummihandschuhe anzieht, damit man nicht auf den Leitungen rutscht. Alle Schläuche und Sicherungen lassen sich von Hand auf die Anschlüsse und Nippel schieben. Es geht teilweise sehr schwer und kann auch blutrote Fingerkuppen geben. Äusserste Sauberkeit ist auch hier oberstes Gebot.

Nach der Montage des Aufbaus hat er sich an die Ansteuerung der Anhängekupplung gewidmet. Er hat sich hierbei für eine starre Verbindung zwischen Servo und Zugmaul entschieden. Das Zugmaul ist mit einer Feder ausgestattet, die die Kupplung immer geschlossen hält.
Für ein Micro-Servo ist diese Feder aber ein Todesurteil, da das Servo ständig gegen die Kraft der Feder arbeiten muss. Das Zugmaul wurde zerlegt und die Feder entfernt. Da eine starre Verbindung gewählt wurde, wird das Zugmaul vom Servo geschlossen gehalten und die Feder überflüssig
.

Nun kann der Hilfsrahmen mit dem Aufbau auf dem Fahrzeugrahmen platziert und befestigt werden. Dringend darauf achten, dass keine Hydraulikleitungen eingequetscht oder beschädigt werden.

Es folgt nun eine sehr dificile Arbeit die ebenfalls sehr viel Sorgfalt verlangt. Die Hydraulikleitungen müssen an die Steuerventile, Ölfilter und Hydraulikpumpe angebracht werden. Die Leitungen dürfen später auf keinen Fall an scharfen Kanten scheuern oder mit drehenden oder beweglichen Teilen in Berührung kommen, da sie sonst im Laufe der Zeit durchscheuern. Man muss also so lange probieren, bis man eine optimale Lösung gefunden hat.

Das System muss nach der Erstbefüllung mit dem Hydrauliköl zuerst entlüftet werden. Das stellt aber kein Problem dar und ist in der Anleitung gut beschrieben. Dabei kann man gleich die Dichtigkeit der gesamten Anlage überprüfen.

Bei Ihm kam es zu Startschwierigkeiten, da die Steuerventile vom Hersteller nicht in Mittelstellung fixiert wurden, was zur Folge hatte, dass alle Funktionen nur in eine Richtung arbeiteten. Hier holte er Mithilfe bei erfahrenen Abroll-Truckern, denn die Anleitung war  nun leider nicht mehr hilfreich. Aber auch dieses Problem konnte gelöst werden.

Nach dem Zusammenbau der Mulde kann dann auch der erste richtige Einsatz gestartet werden. Laut Herstellerangaben soll der Abroller bei einem Pumpendruck von 10 Bar ca. 4kg vom Boden aufnehmen können. Dies wurde getestet und war sehr zufrieden stellend.

Nun ist der Truck so gut wie fertig und kann in den bestehenden Fuhrpark integriert werden.
Der Ausgestaltung des Trucks und Ausstattung mit weiteren Features steht nun nichts mehr im Wege und wird noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Sehr schnell wird also wieder zerlegt, umgebaut, optimiert. Es sind fast keine Grenzen gesetzt und somit wird es immer wieder ein Zerlegen und Zusammensetzen des Trucks geben.


Fazit:  
Jeder der etwas technisches Verständnis hat, über das entsprechende Werkzeug verfügt und einen Bauplan lesen kann, sollte in der Lage sein einen Grundbaukasten für eine Sattelzugmaschine zusammen zu bauen.
Den elektronischen Spielereien sind fast keine Grenzen gesetzt. Jedoch sind hier schon Elektronikkenntnisse erforderlich. Ausserdem sollte der Umgang mit dem Lötkolben geläufig sein.
Ein Abroll-Kipper auf vollhydraulischer Funktionsbasis wie der von Hildebrandt ist schon etwas für geübte Truck-Bauer. Anfängern würden wir davon abraten. Der Bauplan und die Sortierung der Einzelteile sind auch nicht so übersichtlich gestaltet wie bei Tamiya. Unsauberes Arbeiten oder Fehler führen zu Funktionsfehlern. Also meiner Meinung nach nur für erfahrene Modellbauer geeignet.


WICHTIGER HINWEIS:
Dieser Bericht soll ausschliesslich ein persönlicher Erfahrungsbericht sein.
Keinesfalls hat er die Absicht eine Bauanleitung darzustellen oder zu ersetzen oder verbindliche Angaben zu machen, oder Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
Grundsätzlich muss man sich an die den Bausätzen und Komponenten beigelegten Bau- oder/und Betriebsanleitungen und Sicherheitshinweise/-vorschriften halten. Nur erfahrene Modell-Truck-Bauer dürfen es in Erwägung ziehen meine eigenen beschriebenen Änderungen und Abweichungen vom Bauplan eigenverantwortlich nachbauen. Meine durchgeführten Änderungen können die Funktion bei nicht optimaler Ausführung auch negativ beeinflussen.
Dieser Bericht wurde ausschliesslich für M-D-T Lindenberg geschrieben.
Jegliche Kopie, Einsatz des Berichtes oder der Fotos auf anderen Seiten ist ausdrücklich untersagt und wird gerichtlich verfolgt.


 
 
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